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Bei vielen gesundheitlichen Problemen wird eine Übersäuerung des Körpers vermutet, z. B. ständige Müdigkeit, Hautprobleme, Gelenkbeschwerden. So bleibt der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht.
Der menschliche Organismus arbeitet wie eine Chemiefabrik. In jeder einzelnen Körperzelle laufen täglich unzählige chemische Reaktionen ab. Dabei entstehen auch überschüssige Säuren. Damit der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht bleibt, hat der Körper regulierende Mechanismen, sogenannte Puffersysteme. Kommt es zu einer vermehrten Bildung von Säuren, kann das Blut sie neutralisieren. Bis auf extreme Situationen bleibt der pH-Wert des Blutes immer konstant bei etwa 7,4. Das heißt, es ist weder zu sauer noch zu basisch.
Kann der Körper übersäuern?
Der Begriff der Übersäuerung ist in der Schulmedizin umstritten. Fakt ist, dass das Bindegewebe als Säurespeicher dient. Wird es zu stark mit Säuren belastet, ist damit die sogenannte Übersäuerung gemeint. Richtiger ist es, von einer Abnahme der Pufferkapazität zu sprechen. In extremen Situationen kann es jedoch durchaus zu einer Übersäuerung kommen. Betroffen sind zum Beispiel Leistungssportler bei hohem Mineralienverlust oder Diabetiker.
Säure- und basenbildende Lebensmittel
Säurebildend und damit eher ungünstig für den Säure-Basen-Haushalt sind eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Käse und Eier sowie Weißmehlprodukte, Zucker, Kaffee, Tee und Alkohol.
Zu den basenbildenden und damit günstigen Lebensmitteln zählen Gemüse aller Art (außer Rosenkohl und Hülsenfrüchte), Blattsalate, Obst und Kartoffel. Ebenso Frischmilch, Molke, Sahne und Tofu.
Fette und Öle gelten als neutral wirkende Lebensmittel. Der Geschmack eines Lebensmittels spielt übrigens keine Rolle. Schokolade schmeckt zwar süß, gehört aber zu den Säurebildern. Als günstig für den Säure-Basen-Haushalt gilt, wenn höchstens ein Viertel der täglich aufgenommenen Nahrung säurebildende Lebensmittel sind.
Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht
Säuren gelangen mit unserer Nahrung in den Körper oder entstehen im Körper selbst. Um ein gesundes Gleichgewicht zu bewahren, benötigen wir basisch wirkende Stoffe, die die Säuren neutralisieren. Gleichzeitig schleusen wir über die Lungen (Atemluft), Nieren (Urin) sowie über die Haut (Schweiß) Säuren aus dem Körper heraus.
Stehen nicht genug Basen zur Neutralisierung zur Verfügung bzw. kommt der Körper nicht mit der Ausscheidung hinterher, muss unser Körper die Säuren anderweitig aus dem Weg räumen – sie werden dann im Bindegewebe abgelagert. Fällt der Blut-pH-Wert unter den Normbereich, spricht man von einer Azidose. Umgangssprachlich wird auch häufig der Begriff Übersäuerung verwendet. Eine akute Azidose mit pH-Werten von unter 7,15 ist lebensbedrohlich ist muss in jedem Fall medizinisch behandelt werden.
Fragen und Antworten
Entsäuern mit einer Basenkur
Eine Basenkur unterstützt den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Dabei wird über zwei bis drei Wochen eine Mischung basischer Mineralstoffe und Spurenelemente eingenommen: Dazu gehören zum Beispiel Zink, Magnesium und Kalzium. Wir beraten Sie gern!
Hartmut Kleis,